Eine afrikanische Delegation demonstriert vor dem Hauptsitz des belgischen Unternehmens SIAT, um ihr Land zurückzuerobern und die Achtung der Menschenrechte zu fordern
PRESSEMITTEILUNG, 22. Juni 2022
Am Mittwoch, den 22. Juni, machte sich eine Delegation von Gemeinden aus der Elfenbeinküste, Ghana und Nigeria, begleitet von lokalen und belgischen NGOs, auf den Weg zum Hauptsitz der SIAT-Gruppe in Brüssel. Die Delegation überreichte den Beamten des belgischen Unternehmens einen Brief, um den Raub ihres Landes und die Verletzung ihrer Rechte anzuprangern. Sie forderten, dass jeglicher Dialog in den betroffenen Regionen und auf inklusive, faire und transparente Weise stattfindet. Die aktive Beteiligung lokaler Gemeinschaften ist für die Entwicklung eines fairen Rechtsschutzverfahrens von wesentlicher Bedeutung.
Fünf Vertreter der Gemeinschaft und der Zivilgesellschaft aus Ghana, Nigeria und der Elfenbeinküste sind in Brüssel, um den Landraub durch ein belgisches Kautschuk- und Palmölunternehmen, SIAT (Société d'investissement pour l'agriculture tropicale), und seine negativen Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung anzuprangern.
Sie organisierten eine Mobilisierung vor dem Firmensitz in Zaventem. Schilder, Transparente, Slogans, die Botschaften waren einstimmig: „Gebt uns unser Land zurück“, „Nein zur Abholzung für Industrieplantagen“, „Menschenrechte vor Profit“. Es wurde ein symbolischer Moment organisiert, bei dem rote Handabdrücke auf einem Reifenhaufen hinterlassen wurden. Die Botschaft ist klar „Wir wollen nicht für Ihr Gummi sterben“. Abschließend lasen die betroffenen Gemeinden laut – auf Französisch und Englisch – den Brief vor, den sie dem CEO von SIAT überreichten. Der Brief lautet: „Wir sind der Ansicht, dass jede Diskussion zwischen der SIAT-GRUPPE, den von ihren Aktivitäten Betroffenen und ihren Interessenvertretern direkt vor Ort stattfinden muss. Wenn eine solche Kommunikation stattfindet, muss sie transparent, fair, umfassend und in gutem Glauben erfolgen"
SIAT ist eines der fünf großen Unternehmen, die 75 % der Ölpalmenplantagen in Afrika kontrollieren. Es verkauft seine Palmölprodukte an große multinationale Unternehmen wie Unilever und Nestlé, und seine Gummiprodukte speisen die Lieferketten internationaler Reifengiganten wie Michelin und Goodyear.
− Pressemitteilung zur Ankündigung des Besuchs der Delegation
− Fotos der Veranstaltung
– Video der Veranstaltung: