Die Zivilgesellschaft fordert strengere Umweltstandards, den Schutz indigener Rechte und fordert Reduktionsziele
Am Montag, 13. November 2023, haben die Mitgesetzgeber eine politische Einigung zum Critical Raw Materials Act (CRMA) erzielt. Der CRMA-Vorschlag wurde im März 2023 veröffentlicht und der endgültige Text wird zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung noch vereinbart. CIDSE, zusammen mit den anderen Mitgliedern der EU-Rohstoffkoalition, die mehr als 40 zivilgesellschaftliche Organisationen aus ganz Europa vertritt, hebt einige zentrale Bedenken im Hinblick auf das Abkommen hervor.
Europa muss weltweit führend sein, wenn es um Kreislaufwirtschaft und Nachfragereduzierung geht. Die Erhöhung des Recyclingziels auf 25 % ist ein Schritt in die richtige Richtung und hat das Potenzial, zur Reduzierung des gesamten Rohstoffverbrauchs und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beizutragen. Das CRMA enthält zwar Formulierungen, in denen Maßnahmen zur Reduzierung der Rohstoffnachfrage gefordert werden, diese werden jedoch nicht berücksichtigt ein konkretes Ziel zur Reduzierung des Rohstoffverbrauchs.
Es ist sehr besorgniserregend, dass das Prinzip von Die freie, vorherige und informierte Einwilligung (FPIC) wird nicht ausdrücklich erwähnt an der Offizielle Mitteilung des Europäischen Rates zum CRMA. Mehr als die Hälfte der kritischen Rohstoffe befinden sich auf oder in der Nähe von Territorien indigener Völker. Das CRMA ist ein Gelegenheit um die Wiederholung vergangener Fehler zu vermeiden und den Übergang in die richtige Richtung zu lenken. Das CRMA muss sicherstellen, dass die Rechte indigener Völker gewährleistet sind und FPIC in den Text aufgenommen wird.
Die herausragende Rolle, die die Verordnung Zertifizierungssystemen als Instrument zur Bescheinigung der Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien für strategische Projekte einräumt, ist alarmierend. Sie sind nachweislich nicht geeignet, die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards nachzuweisen. Dennoch begrüßt die Koalition die Mindesttauglichkeitskriterien für die beschlossenen Systeme, wie z. B. Multi-Stakeholder-Governance, Audits vor Ort sowie Mechanismen zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption. Auch wenn die Kriterien deutlich strenger hätten sein können, ist dies ein Schritt in die richtige Richtung.
Während die Präsidentschaft die technischen Verhandlungen steuert, ist es unbedingt erforderlich, die Notwendigkeit zu unterstreichen, auf allen Ebenen hohe Ambitionen in Bezug auf Umweltstandards zu verfolgen. Dazu gehört auch die Beibehaltung der entschlossenen Haltung der EU Bergbauaktivitäten aus der Tiefsee fernzuhalten. Die fragilen Ökosysteme in der Tiefsee sind einzigartig und gefährdet und erfordern einen beständigen Schutz vor jeglicher Form der Ressourcenentnahme.
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Bildnachweis für das Titelbild: WCN 24/7C – CC BY-NC-ND 2.0