MISEREOR würdigt Nelson Mandela – CIDSE

MISEREOR würdigt Nelson Mandela

Zahlreiche südafrikanische Partner von MISEREOR würdigen die Verdienste von Nelson Mandela um den Frieden und die Versöhnung in seinem Land.

„Von Mandela selbst ist der Satz: Der menschlicher Geist kann nicht bezwungen werden. Für mich und für viele andere ist er die Verkörperung dieses Satzes. Er ist der Inbegriff der Fähigkeit des Menschen, darauf zu vertrauen, dass man das Schlechte überwinden kann. Deshalb wird er mir und den Menschen in Südafrika in Erinnerung bleiben“, erklärt Mervyn Abrahams, Direktor von PACSA, einer Organisation, die sich seit mehr als 30 Jahren für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit einsetzt. „Nelson Mandela ist die Figur, das Symbol des Kampfes gegen die Apartheid, eines Kampfes gegen ein zutiefst unterdrückendes und demütigendes politisches System.“

Zudem wird das Ansehen des Friedensnobelpreisträgers in der Internationalen Gemeinschaft hervorgehoben: „Für mich ist seine Menschlichkeit und Authentizität das Entscheidende. Er konnte ebenso mit den Menschen auf den niedrigsten gesellschaftlichen Stufen sprechen wie mit Präsidenten und Königen.  Er war immer so, wie er war: bescheiden, ehrenwert, respektvoll“, so Fawzia Naidoo von der Organisation „Thabiso Skills“.

MISEREOR hat eine besondere Beziehung zur politischen Entwicklung von Südafrika. „Anlässlich der Fastenaktion von 1983 hat sich das Hilfswerk massiv gegen die Apartheidpolitik der südafrikanischen Regierung gewandt“, erläutert MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. „Die politische Arbeit gehört seit jeher zum Auftrag des Werks. So forderte Kardinal Frings bereits in seiner Gründungsrede, den Reichen und Regierenden vom Evangelium her ins Gewissen zu reden.“

Nie zuvor aber hatte das Hilfswerk gemeinsam mit der Ortskirche die offizielle Politik eines Landes im Rahmen einer Kampagne so massiv kritisiert. Unter dem Motto „Ich will ein Mensch sein“ stellte MISEREOR klar, dass jeder Mensch von Gott her die gleiche Würde und die gleichen Rechte hat. Dies löste in Deutschland eine hitzige Debatte aus. In Briefen an den damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Höffner, und den Vorsitzenden der MISEREOR-Kommission, Bischof Stimpfle, wurde von Politikern die MISEREOR-Darstellung der Apartheid in Südafrika als „nachweislich falsch und hetzerisch“ bezeichnet. „Heute ist es selbstverständlich geworden, dass Hilfe für den Süden nicht ohne politische Stellungnahme möglich ist“, so Spiegel.

MSEREROR fördert in Südafrika zurzeit mit rund 18 Millionen Euro 99 Projekte, darunter Programme zur Förderung von Frieden und Versöhnung.

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